Aktivität der Enteritiserreger
Norovirus vereinzelt nachweisbar

Saisonale Verteilung der wichtigsten Enteritiserreger
Eine akute Enteritis kann durch eine Vielzahl verschiedener Viren (Noro-, Rota- und Adenovirus) oder Bakterien (Campylobacter, Salmonellen, Shigellen, EPEC, EHEC, Yersinien und Clostridium difficile) ausgelöst werden. Norovirusinfektionen sind die häufigste Ursache für Durchfallerkrankungen und Erbrechen in Spätherbst und Winter. Rotavirusinfektionen treten hingegen vorrangig im Frühjahr auf. In den Sommermonaten und im Frühherbst werden wiederum vor allem bakterielle Erreger (Campylobacter und Salmonellen) nachgewiesen. Adenoviren und Clostridium difficile weisen keine ausgeprägte Saisonalität auf.
Neben der saisonalen Charakteristik findet sich bei vielen Enteritiserregern auch eine Altersabhängigkeit. Für die Abklärung einer Gastroenteritis bei Kinder unter 7 Jahren ist neben einer Untersuchung auf Rota- und Noroviren, sowie auf Bakterien (einschließlich EPEC/EHEC) auch ein Test auf Adenoviren sinnvoll. Patienten ab 60 Jahren sollten vor allem auf Noro- und Rotaviren, bei Hospitalisation oder Z. n. Antibiotiatherapie zusätzlich auf C. difficile untersucht werden.
Detaillierte Informationen zur Epidemiologie gastrointestinaler Infektionen in unserer Region wurden kürzlich veröffentlicht (Terletskaia-Ladwig E, Eggers M, Enders M, Regnath T. Epidemiologische Aspekte gastrointestinaler Infektionen. Dtsch Med Wochenschr. 2011;136(3):69-75).
Weitere Informationen zur Epidemiologie bakterieller Enteritiserreger
Im Beobachtungszeitraum (2003-2014) wurden am häufigsten Campylobacterarten und Salmonellen kultiviert. An dritter Stelle war C. difficile zu finden. Bakterien der Gattungen Yersinia und Shigella wurden lediglich jeweils aus 2% der Proben angezüchtet. Enteropathogene Escherichia coli (EPEC) wurden in 6% und enterohämorrhagische E. coli (EHEC) in 1% aller Proben mit Nachweis von bakteriellen Enteritiserregern gefunden.

Aktuelle Tendenzen der bakteriellen Gastroenteritiden
Der Anteil der Salmonellenanteil an der Gesamtzahl der positiven Kulturbefunde nimmt ab, während der Anteil der positiven Clostridien-difficile-Befunde zunimmt.

Salmonellen

Campylobacter

Clostridium difficile