Hepatitis-B-Virus (HBV) – Genotypisierung

Die Kenntnis des vorliegenden HBV-Genotyps kann sowohl als Entscheidungshilfe bei der Wahl einer geeigneten Therapie, aber auch zur besseren Einschätzung hinsichtlich Prognose und Verlauf dienen.

Hintergrund

Den HBV Genotypen wurde in der Vergangenheit wenig Beachtung geschenkt. Heute weiß man, dass der HBV-Genotyp, ähnlich wie bei Hepatitis C, erheblichen Einfluss auf Krankheitsverlauf und Therapieerfolg haben kann.

Die bislang bekannten 8 HBV Genotypen (A-H) haben zwar eine unterschiedliche regionale Verbreitung, sind jedoch durchweg auch in Deutschland zu finden (Gründe: Migration, Globalisierung). Tendenziell dominieren in Europa allerdings die Typen A, D und G. Die HBV-Genotypisierung scheint insbesondere für die Therapie mit (pegylierten-)Interferonen von Bedeutung zu sein, da man hier vom Genotyp abhängige Ansprechraten findet. Dagegen scheint das virologische Ansprechen auf eine Therapie mit Nukleosidanaloga wie Adefovir und Lamivudin vom Genotyp unabhängig zu sein.

Testverfahren

Zur Genotypisierung setzen wir den PCR-basierten INNOLIPA HBV Genotyping-Test der Firma Innogenetics ein. Der Test erfasst alle zurzeit bekannten HBV-Genotypen (A-H). Die Durchführung des Tests ist jedoch nur dann möglich, wenn der Patient zur Zeit der Blutentnahme auch HBV-DNA-positiv ist. Gegebenenfalls sollte vor Bestimmung des Genotyps eine zusätzliche Bestimmung der HBV Viruslast durchgeführt werden.

Untersuchungsmaterial:

Es werden 5 bis 10 m EDTA-Vollblut benötigt (reicht für Genotypisierung und Viruslast).

Untersuchungsdauer:

zwischen 2-3 Tagen

Abrechnung:

Die molekularbiologische Bestimmung des Genotyps ist bislang leider noch keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.

Für Privatkassen und Selbstzahler betragen die Kosten € 99,09 (entspricht GOÄ 4780, 4783, 4785).