Geschichte des Labor Enders

1979 wurde das Labor von Frau Prof. Dr. med. habil. Gisela Enders in Stuttgart mit vier Mitarbeiterinnen gegründet. Heute bietet das Labor im Zentrum von Stuttgart ein umfassendes Untersuchungsspektrum der labormedizinischen, mikrobiologischen und virologischen Diagnostik.

Der mutige Schritt von Frau Prof. Enders 1979 ihren sicheren Beamtenstatus aufzugeben und in die Selbstständigkeit als Ärztin für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie zu gehen, wurde belohnt. Nachdem sie mit ihrer Praxis in einer kleinen Dachwohnung begonnen hatte, gründete sie 1985 mit der Laborärztin Frau Dr. Metke ein Gemeinschaftslabor. Aufgrund der stetig anwachsenden Anzahl von Einsendungen mussten bald neue MitarbeiterInnen eingestellt und immer wieder größere Räumlichkeiten bezogen werden. Der Standort des Labors blieb dabei immer in Stuttgart: von 1980-1988 am Hölderlinplatz, bis 1994 in der Lenzhalde und am Hölderlinplatz und schließlich seit 1994 in dem neu errichteten Laborgebäude in der Rosenbergstraße. Mittlerweile gehören weitere Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft dazu.

Heute wird das Labor Enders als medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) von Herrn Prof. Dr. med. Martin Enders, Herrn Dr. med. Rudolf Alkier, Herrn Dr. med. Kai-Jürgen Lüthgens, Herrn Dr. med. Thomas Regnath und Herrn Dr. med. Friedemann Tewald geleitet. Sie sind Experten auf verschiedenen Gebieten der Labormedizin und Mikrobiologie und betreuen die unterschiedlichen Fachgebiete im Labor Enders in enger Zusammenarbeit mit akademischen Kolleginnen und Kollegen. Eine Vielzahl medizinisch-technischer AssistentInnen und weiterer Fachkräfte gewährleisten eine reibungslose und schnelle Durchführung aller Untersuchungen.

Biographie der Unternehmensgründerin

Frau Prof. Enders studierte Medizin in München und Tübingen. Im Rahmen verschiedener Forschungsstipendien arbeitete sie von 1953-1956 unter anderem an der Universität in Pittsburgh (USA) bei Dr. Jonas Salk, der den bis heute verwendeten Impfstoff gegen die Kinderlähmung (Poliomyelitis) entwickelte, sowie an der Harvard-Universität in Boston bei dem Nobelpreisträger Dr. John F. Enders, der zufällig den gleichen Nachnamen trug.

Nach ihrer Rückkehr aus den USA wirkte sie am Institut Mérieux in Lyon (Frankreich) an dem Aufbau eines Viruslabors für die Masern- und Rötelnimpfstoffherstellung mit. Anschließend baute sie an der Philips-Universität Marburg die diagnostische Virusabteilung auf. Aus familiären Gründen kehrte sie 1963 nach Stuttgart zurück, wo sie als Regierungs-Medizinaldirektorin die virologische Abteilung des Medizinischen Landesuntersuchungsamtes leitete. Im Jahr 1979 gab sie diese sichere Stellung auf, um als Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie ihr eigenes Labor zu gründen.

Frau Prof. Enders hat über 400 wissenschaftliche Beiträge in deutschen und englischen Fachzeitschriften oder Büchern veröffentlicht. Der Schwerpunkt war und ist das Infektionsrisiko für schwangere Frauen und ihre ungeborenen Kinder sowie die Möglichkeiten zur Diagnostik und Verhütung von Infektionen. Durch zahlreiche Vorträge auf nationalen und internationalen Fachkongressen hat sie maßgeblich zur Fortbildung für Ärztinnen und Ärzte auf diesem Gebiet beigetragen. Diese Aufgabe führt ihr Sohn Prof. Dr. med. Martin Enders ganz in ihrem Sinne fort. Neben einer modernen und zuverlässigen Diagnostik bleibt die individuelle Beratung von Ärzten und Patienten auch in Zukunft ein zentrales Anliegen des Labor Enders.