Lymphozytendifferenzierung (Immunphänotypisierung, zellulärer Immunstatus)

Die Lymphozytendifferenzierung kann Hinweise auf angeborene (primäre) bzw. erworbene (sekundäre) Immundefekte, auf infekt- und therapiebedingte Zustände und auf das Vorliegen von Leukämien und Lymphomen geben. Es können wichtige unterstützende Informationen zum Krankheitsverlauf sowie zur Therapiesteuerung erhalten werden. So ermöglicht z.B. die Bestimmung der CD4-Zellzahl und der CD4/CD8-Ratio in Kombination mit der HI-Viruslast die Verlaufskontrolle der HIV-Therapie. Bei Antikörpertherapien gegen die B-Lymphozyten (z.B. Rituximab, Ocrelizumab) kann deren Depletion im Blut gemessen werden. Die Charakterisierung der Lymphozyten erfolgt durchflusszytometrisch mittels monoklonaler Antikörper.

Für den kleinen zellulären Immunstatus werden die T-Lymphozyten (CD3), T-Helferzellen (CD3/CD4) und die Suppressor- bzw. Zytotoxischen T-Zellen (CD3/CD8) unter Angabe der CD4/CD8-Ratio untersucht. Bei dem großen Immunstatus werden routinemäßig zusätzlich die B-Lymphozyten (CD19), die natürlichen Killerzellen (NK, CD16/CD56) sowie die aktivierten T-Lymphozyten (HLADR auf CD3 und CD25 auf CD3) untersucht.

Bei HIV-Infektionen kann zusätzlich der Aktivierungsmarker CD38 auf den CD8-T-Lymphozyten angefordert werden. Bestimmt wird dabei die Anzahl der Moleküle CD38 auf den CD8-T-Zellen, nicht – wie bei der üblichen Lymphozytendifferenzierung – der Prozentsatz der positiven Zellen. Dieser Marker ist geeignet zur Abschätzung des individuellen Risikos für ein Fortschreiten der HIV-Infektion zu AIDS. Er kann als zusätzliches Kriterium zu einer Therapieentscheidung/ -unterbrechung beitragen.

Weitere Marker können auf Anfrage untersucht werden.

Material: 1 ml EDTA-Blut, Haltbarkeit: ca. 24-36 Stunden